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Leserbrief als Antwort auf den Brief von  Familie Westerkamp, Lohe, vom Mittwoch, 4. März 2009

Sehr geehrte Damen und Herren,

bitte veröffentlichen Sie folgenden Leserbrief als Antwort und Unterstreichung des Inhaltes des oben angegebenen Briefes :

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Die Kirche feierte im letzten Jahr das PAULUS-JAHR. Da passt es gut, wenn man sich auch in diesem Jahr auch auf die Worte Paulus` besinnt, wenn es um die Heirat von Priestern, um das ZÖLIBAT geht. Dazu schreibt Paulus in einem Brief an Timotheus : „… Wer das Amt eines Bischofs anstrebt, der strebt nach einer großen Aufgabe. Deshalb soll der Bischof ein Mann ohne Tadel sein, nur einmal verheiratet, nüchtern, besonnen, von würdiger Haltung, … Er soll ein guter Familienvater sein und seine Kinder zu Gehorsam und allem Anstand erziehen. Wer seinem eigenen Hauswesen nicht vorstehen kann, wie soll der für die Kirche Gottes sorgen?     …   

Weiter schreibt er zu  „Falsche Haltungen“ : Der Geist sagt ausdrücklich: In späteren Zeiten werden manche … getäuscht von heuchlerischen Lügnern, … . Sie verbieten die Heirat und … .  Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, wenn es mit Dank genossen wird;  es wird geheiligt durch Gottes Wort und durch das Gebet.

Also, selbst ein Bischof kann nach Paulus`  verheiratet sein. Er soll geradezu, denn „wer sein eigenen Hausstand nicht vorstehen kann, wie soll der für die Kirche Gottes sorgen ? “ ! „

Zur Klarstellung: Das, was den Worten „Falsche Haltungen“ folgt, sagt nicht, dass die Kirche das Heiraten verbietet. Sie verbietet es nur denen, die Priester oder Bischof werden wollen oder schon sind.  Aber warum ? :  Alles, was Gott geschaffen hat, ist gut und nichts ist verwerflich, … .  Gehört zu dem „Alles“  nicht der Ehestand, die Liebe zwischen zwei Menschen? … Mein Gott, wo kommen wir dahin!  … Und noch mal Paulus: Wer seinen eigenen Hausstand nicht führen kann, wie soll der für die Kirche sorgen ? !

Ich rate, auch nach dem   Paulus-Jahr   auf Paulus zu hören.

Wilhelm Gelhaus, Cloppenburg

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Herzlichen Dank für Ihre Bemühungen.

Mit freundlichen Grüßen

   Wilhelm Gelhaus

 

Als Kardinal Joseph Ratzinger hatte er 1970 erklärt:

„Wenn der Zölibat der Weltpriester nicht eine gemeinschaftliche kirchliche Form ist, sondern eine private Entscheidung, dann verliert er seinen wesentlichen theologischen Gehalt und seine entscheidende persönliche Fundierung, denn dann hört er auf, ein von der Kirche getragenes Zeichen zu sein und wird zur privaten Absonderlichkeit. Dann ist er nicht mehr zeichenhafter Verzicht um des im Glauben übernommenen Dienstes willen, sondern Eigenbrödlerei, die deshalb mit gutem Grund verschwindet.“

Münsterländische Tageszeitung vom 13. August 1990:

Boston (dpa) – Amerikas katholische Priester nehmen es mit der Keuschheit offenbar nicht so genau. Etwa die Hälfte der Priester breche das Keuschheitsgelübde und 80 Prozent begingen nach dem Wertmaßstab der katholischen Kirche sexuelle Sünden. Das jedenfalls berichtete der Psychologe und frühere Priester Richard Sipe am Wochenende auf der Jahrestagung der amerikanischen Psychologen-Vereinigung in Boston als Ergebnis einer Umfrage unter tausend Priestern und 500 ihrer Partnerinnen und Partner. Sipe zufolge halten sich nur zwei Prozent der von ihm Befragten streng an das 800 Jahre alte Keuschheitsgelübde, 46 bis 48 Prozent würden die Keuschheit "ausreichend genug befolgen, um als keusch angesehen zu werden".

Dazu auch in der Münsterländischen Tageszeitung vom 10. Februar 1996:

Propst: "Zölibat läßt uns vor die Hunde gehen"

Hannover (dpa) – Mit einer ungewöhnlich scharfen Kritik am Heiratsverbot für katholische Priester hat sich der Regionaldechant von Hannover, Propst Joop Gergsma, in den Ruhestand verabschiedet. Der Zwang zur Ehelosigkeit überfordere viele Geistliche in körperlicher und seelischer Hinsicht. "Weil wir ein Kirchengesetz zum Zölibat haben, wird daran festgehal-ten, obwohl wir vor die Hunde gehen."

Das Zölibat führe dazu, daß viele Pfarrer vereinsamen, zum Alkohol griffen oder bis spät nachts vor dem Fernsehgerät säßen.